Giersch – Freund oder Feind?

Der Kräutersammler, Botaniker, Mediziner und Professor für Medizin und Botanik Jacob Theodor Tabernaemontanus (1522 – 1590) hat schon damals über den Giersch geschrieben:

„Wiewohl der Giersch ein veracht und unachtsam Kraut ist, so hat es doch auch seinen Gebrauch in der Arznei überkommen und wird höchlichst gelobt zu dem Zipperlein (Gicht), Gliedsucht und Hüftwehe.“

Die einen lieben ihn und die meisten, vor allem Gärtner, hassen ihn.

Viele sehen ihn ihm nur ein böses Unkraut, welches sich nicht vertreiben lässt, Giersch wächst und wächst und wächst. Einmal im Garten und man wird es nie mehr wieder los.

Das liegt an dem glas- und kabelartigen Wurzelwerk, welches beim Versuch, es herauszuziehen, abbricht und aus jedem Wurzelrest eine neue Pflanze entsteht. Somit kann sich das Gierschbeet jedes Jahr um 3m² ausbreiten. Somit verteufeln viele Gärtner den Giersch, die lieber hochgezüchtete Dekorationspflanzen auf ihren Beeten haben wollen.

Die einzige Möglichkeit, ihn loszuwerden ist, wenn man ständig seine Blätter sammelt und aufisst. Es soll auch funktionieren, wenn man auf dem gerodeten Gierschbeet Bohnen anpflanzt. Die soll er nicht mögen. Probiert hab ich das noch nicht, weil ich Giersch mag und ne Menge davon esse.

Der botanische Name von Giersch ist Aegopodium podagra und heißt übersetzt, der Geißfuß, der die Gicht gehend macht. Geißfuß heißt er deshalb, weil der Umriss des dreigeteilten Blattes dem Fußabdruck einer Ziege ähnelt.

Andere Namen für Giersch sind:

Dreiblatt, Ziegenkraut, Dreifuß, Zipperleinskraut. Weil die Blätter dem Holunder ähneln, wird er auch Wiesenholler genannt.

Den wahren Wert dieser Pflanze erkennt man an seinen Inhaltsstoffen.

Der Giersch ist eine wahre Nährstoffbombe!!

Der Giersch steht mit über 100mg/100g Vitamin C mit an vorderster Stelle. Im Vergleich zur Zitrone enthält Giersch 4 x mehr Vitamin C.

Bemerkenswert ist auch der hohe Eiweißgehalt von 8 g/ 100g. Der Eiweißbedarf liegt so bei 0,8 g pro kg Körpergewicht. Also mit 500 g Giersch wäre mein Eiweißhaushalt problemlos gedeckt.

Im Vergleich: Mandeln sowie Sojabohnen, Linsen haben 20 g und der Grünkohl und Rosenkohl 4 g/ 100g.

Auch bei den Mineralstoffen geizt der Giersch nicht. Sein durchschnittlicher Mineralstoffgehalt liegt bei 27 mg/100g.

Ebenso lohnt sich hier ein Vergleich zum Grünkohl, der hat nämlich nur 2 mg/100g.

Da sind z.B. Eisen, Kalium, Magnesium, Calcium, Zink, Bor, Kupfer, Mangan, Titan und Kieselsäure drin.

Der Name Zipperleinskraut deutet darauf hin, dass Giersch ein traditionelles Mittel gegen Gicht und Rheuma ist, da er entwässernd, abführend, entgiftend, harnsäureausscheidend, blutreinigend, entzündungshemmend, verdauungsanregend wirkt.

Also ein Allround-Künstler in der Heilung.

Somit auch auf jeden Fall ein MUSS für alle Allergiker.

Ich glaube, er hat mir auch sehr geholfen bei der Heilung meiner Wirbelsäule nach meinem Unfall, denn ich habe jeden Tag Unmengen davon verdrückt.  

• 1 Tüte Sojaschnetzel
  
• 2 Frühlingszwiebeln, Knoblauch
  
• 2 Hand voll Giersch
  
• 1 Tl scharfe ungarische Paprikacreme Erös Pista
  
• Tomatenmark, Öl
  
• etwas Hafersahne
• Salz, Pfeffer, frischen Koriander

Sojaschnetzel 15 min in Wasser einweichen, danach über ein Sieb die Sojaschnetzel gut abtrocknen. 

Öl in die Pfanne geben und die klein geschnittenen Zwiebeln und Knoblauch gut anbraten. Dann die Sojaschnetzel zugeben und knusprig braten.

Tomatenmark unterrühren. 

Gut würzen! Die Paprika-creme ist sehr scharf, wer es richtig scharf mag, nimmt 2 Tl. 

Nach dem Garen den Giersch und den Koriander kleinschneiden und unterheben, möglichst nicht mitgaren. 

Mit Giersch und Korianderblüten dekorieren. Dazu passen Kartoffeln.

Die Blüten des Giersch sehen auch so ähnlich aus.

Guten Appetit!